女 Chinesische Frauen
16 April 2025 - 20 Juli 2025
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Die Ausstellung 女 Chinesische Frauen beleuchtet verschiedene Aspekte des Lebens der Frau in der chinesischen Kultur und zeigt anhand ausgewählter Werke von Dichterinnen die Spannungen, die mit ihrem Status verbunden sind. Der Rundgang beginnt mit einer Erkundung der traditionellen Darstellung der Frau in der Kunst: Auf die Entwicklung des Schönheitsideals in der Grabstatue der Tang-Dynastie (618-907) folgt das gemalte hieratische Porträt einer Ehefrau mittleren Alters der Qing-Dynastie (1644-1911), ein anonymes Zeugnis der Ahnenverehrung in China.
Über die Grenzen hinweg gelangte das erträumte Bild einer bestimmten chinesischen Frau durch Exportporzellan nach Europa und verbreitete sich als idealisiertes Modell in den Chinoiserien eines Antoine Watteau (1684-1721) oder François Boucher (1703-1770).
Den Auftakt des zweiten Teils der Ausstellung bildet ein wunderschönes Ehebett aus geschnitztem und vergoldetem Holz, das ein Symbol für diesen wesentlichen Lebensabschnitt darstellt. In einer jahrhundertealten patriarchalischen Gesellschaft gibt es viele dekorative Motive, die auf das Eheglück, den Wunsch nach Fruchtbarkeit und das Verlangen nach männlichen Nachkommen verweisen. Die Literatur spiegelt vielfach die Bedeutung der Ehe wider, ob sie nun als Zwang oder als glückliche Verbindung erlebt wird, wie etwa in der berühmten Erzählung vom Westzimmer (Xixiang ji 西廂記), die oftmals auf Keramiken abgebildet ist.
Der dritte Teil befasst sich mit weiblichem Schmuck und weiblicher Kleidung, aber auch mit der schmerzhaften Praxis des Fussbindens, einer Verstümmelung, die gleichzeitig Weiblichkeit, Schönheit und sozialen Status kennzeichnet. Der vierte Teil widmet sich den weiblichen Gottheiten, die Frauen und Kindern besonderen Schutz gewähren, sowie dem Volksglauben, der mit dem Gebären verbunden ist.
Die Ausstellung endet mit der Darstellung verschiedener Lebenswege von Malerinnen von der Ming-Zeit (1368-1644) bis heute. Dong Xiaowan 董小宛 (1625-1651), Kaiserinwitwe Cixi 慈禧 (1835-1908), Ling Shuhua 凌書華 (1900-1990), aber auch die Künstlerin Peng Wei 彭薇 (geb. 1974), erzählen jede auf ihre Weise eine Geschichte der Stellung der Frau.
